Mein musikalischer WerdegangMein Vater hatte im Jahr 1948 eine Abfertigung bekommen für seine Tätigkeit im Bauamt der Gemeinde Klosterneuburg. S 10.000,--. Er kauft vom damals noch nicht so ganz berühmten Jörg Demus ein altes Pianino, um diesen Betrag und einen Sack Erdäpfel. Angeblich war damals der Sack Erdäpfel das Wertvollere. Meine Schwester Liselotte durfte dann Klavier lernen. Ich nicht, denn das kostete ziemlich viel Geld, und ich war ja unmusikalisch, zumindest nach Ansicht meines Vaters. Ich bettelte so lange, bis ich auch Klavier lernen durfte, ging ganze zwei Jahre lang jede Woche zur Klavierlehrerin. Dann war damit Schluss, denn dann war ich Maurerlehrling (noch zwei Monate vor dem 14. Geburtstag!) und hatte nicht mehr die Zeit für die Klavierstunden. 1954 begann ich dann mit dem Akkordeonspiel für die Volkstanzgruppe des Turnvereines, kaufte mir vom ersten selbstverdienten Geld das Akkordeon dazu. Mein Vorbild war Hans Priegl aus Wien, der seit 1954 bei unserer Volkstanzgruppe mit seiner Steirischen Harmonika zum Tanz aufspielte, und der auch fast dreißig Jahre lang mit meinem Vater in der Spielmusikgruppe Priegl musizierte. 1961 war ich im Gesäuse, bergsteigen. Es regnete, wir blieben in der Hütte. Die anderen spielten Karten, ich nahm eine an der Wand hängende Steirische Harmonika und probierte. Nach einer halben Stunde konnte ich mein erstes Stück spielen, den Stubalmwalzer. Wahrscheinlich mehr schlecht als recht, aber ich ließ mir dann bei Kurytka in Wien die erste Harmonika bauen. Und seither spiele ich Volksmusik. 1976 wollte meine damalige Frau mit mir eine Musikgruppe gründen, ich kaufte für sie ein steirisches Hackbrett und spielte bald selbst darauf. 1979, mit 40 Jahren, kam ich darauf, dass andere Musikanten viel schwungvoller spielten als ich. Das wollte ich ändern, ich besuchte diverseste Kurse, Musikantenwochen, Stammtische, lernte auch andere Instrumente, schaute überall den Musikanten auf die Finger und machte vor allem die Ohren weit auf. Sogar das Singen zur Harmonika übte ich mir ein, und heute glaube ich langsam auch selbst, dass irgendwann ein recht passabler Volksmusikant aus mir werden könnte. Einer meiner Lehrer war Rudi Pietsch, der leider im Februar 2020 viel zu früh verstorben ist. Zu seinem Gedenken habe ich in der Beilage einige Berichte über sein Wirken zusammengetragen. Seit 1979
spielte ich auch in diversen Volksmusikgruppen mit, zuerst im "Klosterneuburger
Volksmusiktrio" (für 20 Jahre), kaum später in der Familienmusik
Fuchs, die mir heute noch ein Anliegen ist, und seither in etlichen
anderen Gruppierungen, mit Bassgeige, Gitarre, Okarina und natürlich weiterhin
mit Harmonika und Hackbrett. Und die Zuhörer waren bald von mir begeistert. Spiele ich auf der Alm, horchen sogar die Kühe gebannt zu. Natürlich bombardierte ich bald diverseste Zeitungen und Zeitschriften mit Artikeln über mein Hobby. Gerlinde Haid vom Volksliedwerk in Wien meinte darauf, ich solle ihr eine Zeitschrift gestalten. Von März 1985 bis Dezember 1990, durch sechs Jahre tippte ich auf meiner alten Schreibmaschine, sammelte Bilder und Artikel, klebte das Layout für "Aus der Fuhrmannsgassn", "Mitteilungsblatt der Volksliedwerke Niederösterreich und Wien". Im Winter 1990 musste ich damit krankheitshalber aufhören. Als beginnende Alterserscheinung gibt es bereits etliche Ehrungen durch dafür zuständige Stellen. In der Beilage sind Videos und Presseaussendungen der vier wichtigsten Ehrungen angeführt. Ein Ausspruch, angeblich von Brahms, meint lakonisch: "Orden sind mir wurscht, aber man freut sich doch." Und besonders freut mich die Ehrung durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz. Meine politische Anschauung trifft recht gut eine viel beachtete Festrede des berühmten Philosophen und Literaten Pavel Kohout, die dieser anlässlich der Verleihung der Kulturpreise in Niederösterreich 2003 gehalten hat, zu Temelin, zu den Beneš-Dekreten, zum Thema "Kompromiss" und vor allem zum Umgang mit dem politischen Gegner. Wie mich andere sehen, können sie
lesen in einem Artikel der Klosterneuburger Bezirksblätter vom 17. 11.
2015: Die Zeitschrift des Steirischen Volksliedwerkes "Vierzeiler" hat in ihrer Ausgabe 2020/1 zu meinem 80. Geburtstag einen zweiseitigen Artikel über mich und meine Arbeit für die Volksmusik veröffentlicht. Ich freue mich darüber. Und hier können sie den Artikel lesen, wenn Sie nicht lieber den Vierzeiler abonnieren. Weitere HobbiesGesungen wurde bei uns, seit ich denken kann. Ich kann mich zwar nicht mehr direkt erinnern, aber meine Mutter erzählte mir, als kleines Kind habe ich schon alle Kinderlieder aus dem von ihr verwendeten Liederbuch auswendig gekonnt. Und zwar habe ich getan, als ob ich sie vom Blatt singen würde, habe richtig umgeblättert, habe zu jeder Seite das genau passende Lied gesungen. Gäste hätten sich darüber gewundert, hätten geglaubt, ich könne schon lesen. Aber natürlich konnte ich das damals noch nicht, habe mich nur an den Bildern orientiert. Und diese Gabe, mir Lieder, Melodien leicht zu merken, habe ich mir erhalten. Etliche der von mir seit der Kindheit gesungenen Volkslieder, größtenteils vom Vater oder seinen Freunden gelernt, sehen Sie auf der Seite "Lieder". Und weil mich das Singen so freut, haben meine Freunde zu meinem 70. Geburtstag insgesamt 68 Gstanzln gedichtet und mir vorgesungen. In der Beilage sind sie zum nachlesen. Auch einige von mir geschriebene Gedichte veröffentliche ich hier. Volkstanz mag ich immer noch, seit ich 1954 damit anfing, und von 1977 bis 2015 war ich Obmann der Volkstanzgruppe Klosterneuburg. Näheres über dieses schöne Hobby erfahren Sie auf der Seite "Volkstanz" Und natürlich gibt es noch andere Hobbies:
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Franz Fuchs privat
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