Zu meinem 70. Geburtstag haben meine Freunde insgesamt
68 Gstanzln gedichtet und einzeln oder zu zweit für mich
gesungen. Der Inhalt ist zwar teilweise gemein und schamlos übertrieben,
wie bei Gstanzln halt so üblich. Ich habe mich aber darüber seht
gefreut, freue mich noch immer.
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Wir singen dem Franzl zum Siebziger Gstanzln,
weil wir wissen, der Franzl, der mag so gern Gstanzln.
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Geborn is der Bua im Neunadreißger Jahr
als Stolz seiner Eltern, des is ja ganz klar.
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Getauft wurd er Franz, so stehts im Taufschein geschrieben,
doch er war immer der Franzi und des „i“ is eam blieben.
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Es kamen die Gschwister daher nach der Reih,
Lieselotte, Edith Helmut, zum Schluss warens drei.
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Der Franzi, der war scho als Kind sehr gescheit,
des hat si net g’ändert, so is er no heit.
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Von der Schul hat er hambracht die Anser nach der Reih,
nur in Schönschreibn und Turnen, da gabs eine Drei.
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Als Maurerlehrling war er so richtig zwirnsblad,
da hätt eam da Wind fast vom Grüst abegwaht.
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Wann mir Gschwister vom Essen was überlassn haben,
hat die Mutti gsagt: „Macht nix, da Franzi issts zsamm.
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Er hat es natürlich zum Maurergselln bracht
und bald drauf die Baumeisterprüfung gemacht.
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In‘ Papa seiner Firma hat er gwerkt viele Jahr,
bis er selber der Chef von der Baufirma war.
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Des Volkstanzn war scho in der Jugend sei Freud
und so is es bliebn, er tanzt ah no heut.
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Er spielt auf da Quetschn, ah am Hackbrett mitunter
Alle Volksmusikstückln hinauf und hinunter.
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Vier Buam hat er kriagt und a Tochter hat er ah,
is 6-facher Opa und Urgroßpapa.
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Sei Leben is eigentli net so schlecht grennt,
weil in der Pension wird der Franz von der Lotte verwöhnt.
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Der Helmut, der is heute leider nicht hier,
er lasst sagen, im Geiste, da feiert er mit dir.
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I und mei Schwester, mei Schwester und i,
mir wünschen dir alls Guate und an Haufn Marie.
Ilse H. + Manfred:
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Der Franzi is siebzig und allweil no jung,
er gibt uns mit da Musi viel Freud und viel Schwung.
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Ich freu mich für d‘ Lotte, dass’s mitn Franz zsammen is.
Bei ihm geht’s ihr guat, des is ja ganz gwiss.
Inge:
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Der Franz und die Lotte, die san a fesch‘ Paar,
sie sagt eam, wo’s lang geht, und er sagt „Na klar“.
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Hoch drobm aufn Berg, da steht a Kapelln,
was durt ah passiert is, tuat di heut nimmer quäln.
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Heut kost’s nix, drum essts und trinkts nach der Reih,
der Wirt bringt scho wieder an Liter herbei.
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Leutln spielts auf, in Moll und in Dur,
der Franz und die Lotte wolln tanzn dazua.
Herbert und Christl H.:
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Der Franz und die Lotte, die san gar net fad,
sie fahrn zum Vergnügen sogar mitn Rad.
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Normalerweis fahrn sie die Donau recht munter
Einmal hinauf und bei Tulln wieder runter.
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Sie nahmen auf d Alm auch hinauf ihre Radln,
des is guat für die Umwelt und auch für die Wadln.
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Der Ennsradweg ist das zu erreichende Ziel,
vom Ursprung bis Stainach wars fürs Erste nicht viel.
Herbert und Renate H.:
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Fürn Franz ist die Lotte a riesiges Glück,
schenkt eam net nur Liab, bringt ah a Almhüttn mit.
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In die Berg, da haltst eam nimmer im Zaum,
er kennt a jeds Bleamerl und die Schwammerln beim Nam.
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Wär da Franz a Viecherl, dann war er a Lamm,
is niemals erbost, sei Gmüat is ganz fromm.
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Wer seine Liader kennt, weiß, dass des net a so is,
die Gschichtln san lustig, der Text hat an Biss.
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I wollt Hackbrett lernen, wo wend i mi hin?
An an Franz ja natürlich, der hat Geduld, des gibt Sinn.
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Harmonika, Hackbrett, Drehleier, Gitarr,
Okarina, Bass, Schwegl, Klavier spielt er ah.
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Nach außen wirkt er ruhig, doch des Hirn arbeit schnell.
Sudoku spielt er, bis es draußen wird hell.
Fredi + Ingrid
G.:
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D Musikanten kummen zsamm jeden Freitag, den dritten
Und spieln kreuz und quer auf der Windischen Hittn.
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Aber den Monat kumman d Musikanten schon eher
und feiern den Franz – beim Schultheis-Seher.
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Der Franz is der Obmann vom Volkstanzhverein
und spielt der dort Harmonika, schaut er ganz finster drein.
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Zwa mal im Jahr fahrt der Franz gern nach Mold,
weil a jeder, der durt was lernt, eam an Kursbeitrag zahlt.
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Der Lotte ihr Dudelsack is in Franz net geheuer,
drum spielt er, dass er’n net hört, dazua die Drehleier.
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Auf der Alm liegn da Franz und die Lotte gern im Bett,
nur, was sie dort tuan, ja des wiss ma net.
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In da Fruah isst da Franz gern a guats Stückl Kas.
Am besten is er dann, wann er stinkt wia a – jeder waß.
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Der Franz holt sei Gwand und ziagt si was an,
da schreit glei die Lotte, geh, des passt ja net zsamm.
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Wenn die Lotte geht schlafn, ruaft da Franz, i kumm glei,
i muaß nur noch einmal ins Internet nei.
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Die Lotte draht ausse die Sicherung voll Zurn,
die Homepage hat heut bei uns nix mehr verlurn.
Riki:
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Du hast fürn Leopolditanz was Schönes kreiert,
und heut, lieber Franz, kriegst blau-gelbe Klorolln serviert.
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Einst waren die Klorolln als Tischschmuck gedacht,
doch ich hab für Die eine Hausbar draus gmacht.
Ilse K.:
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Der Franz pflegt sei Homepage ja wirklich sehr sche’
aber kümmer dich auch mal um Lotte.at
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Der Ilse hat beibracht des Aufspieln der Franz
jetzt muaß er halt selber wieder schwitzen beim Tanz.
Gerhard und Anneliese:
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Die Firma, die hast ja dem Martin gegebn,
jetzt hat er die Arbeit und du an schöns Leben.
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A Quetschn, zwa Quetsch, a Hackbrett, Klavier,
des ging no lang weiter, gebts ma lieber a Bier.
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Der Franz is kein Multi und auch kein Scheich,
doch mit fünf Kindern, da fühlt er sich reich.
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Manche Enkerl san groß und andere klan,
hoffentlich kommen noch viele heran.
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Drei Enkeltöchter, wer hätt si des denkt,
haben ihm schon sechs klane Urenkerl gschenkt.
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So kommen immer wieder klane Kinder ins Haus,
nur bei den Generationen kenn si kaner mehr aus.
Lotte:
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Jetzt Leutln, passts auf und hurchts amal her,
fürn Franzl, da sing ma jetzt Gstanzln und mehr.
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Der Franzi is siebzig und allweil no jung,
er gibt uns mit Musi viel Freud und viel Schwung.
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Der Franzi is leise, er redt net sehr viel,
doch das, was er sagt, das sagt er mit Gfühl.
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Der Franzi kann zuhörn und denkt sich sein Teil,
bis er was sagt, des dauert a Weil.
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Der Franzi, der gibt si mit Schülern viel Müh,
ah wenn ma scho glaubt, die derlernen es nie.
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Der Franzi, der wascht und bügelt sehr gern,
er is halt in dieser Hinsicht modern.
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Der Franzi, der kriegt schon an richtigen Bauch,
wie soll er denn anders, i mäst eam ja auch.
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Er redt nix und deut nix, ma glaubt, er is stumm,
dabei is der Mann aber wirklich net dumm.
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Wann aner was braucht, dann geht er zum Franz,
und is’s nur a Musi, die ma braucht zum Tanz.
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Der Franzi, der is a sorgloser Mann,
weil wichtige Dinge sagt der Computer eam an.
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Der Computer is ah in Franz sei Spezialität,
nur sieht er dann net, wer neben ihm steht.
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Die Umleitung vom Kloburger Verkehr,
die bringt den Franzi in Rage gar sehr.
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Er schreibt viele Briefe an den Bürgermeister,
in der Zeitung werdns falsch druckt, zu seinem Ärger.
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Den Franzi, den kümmert ka Baustelle mehr,
jetzt arbeit der Martin, des freut den Franz sehr.
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Ihr werds es net glauben, i sag euch nur ans,
denkts euch, was sollts, aber der Franz, der kanns.
Man wird älter, das lässt sich leider nur durch frühzeitiges
Sterben verhindern, aber das habe ich noch lange nicht vor. Auch zu meinem
achzigsten Geburtstag gab es daher zu meiner großen Freude ein Fest mit etliche
Lieder und Gstanzln. Zusammen mit etlichen Fotos habe ich sie auf Achzigster
Geburtstag veröffentlicht.